
Foto: Grit Kamann-Selbach – HSV 2002 Wernigerode
Am 29. März fand in Wernigerode die Aus- und Weiterbildung für Wettkampfrichter statt. Und das mit beeindruckenden Zahlen – rund 20 Interessierte waren aus verschiedenen Schwimmvereinen des Landes gekommen, um sich innerhalb eines Tages von Stefan Auer zum Kampfrichter ausbilden zu lassen. Außerdem waren noch fünf bereits fertige Kampfrichter zur Weiterbildung für einen halben Tag dabei.
Der Harzer Schwimmverein 2002 Wernigerode freute sich über ein großes Teilnehmerfeld aus den eigenen Reihen. Neben den beiden Schwimmerinnen der 1. Mannschaft, Kimi Hechler und Louisa Meyer, waren auch zahlreiche Eltern von Sportlern der 1. und insbesondere der 2. Mannschaft dabei. Und auch Trainer nutzten die Chance zur erneuten Ausbildung oder Weiterbildung. So war das Vereinshaus gut gefüllt.
Schon früh um 9:00 Uhr begann dabei die Ausbildung und die hatte es in sich. Angefangen beim DSV-Aufbau ging es über die allgemeinen Wettkampfbestimmungen zu den einzelnen Positionen eines Kampfgerichts. Schon da rauchten einige Köpfe.
Mittags stießen dann die Kampfrichter mit aktiver Lizenz zur Weiterbildung dazu und es ging im Detail in die einzelnen Schwimmarten und Wettkampfbestimmungen. Gerade auf der Rücken- und Bruststrecke gibt es hier ja immer mal wieder Änderungen und Neuigkeiten aber auch Unsicherheiten bei Wettkämpfen.
Ausbilder Stefan Auer führte zügig durch die Wettkampfbestimmungen und würzte das alles mit Erzählungen aus jahrelanger Erfahrung erst als Wettkampfrichter, dann als Schiedsrichter und später als Kampfrichterobmann des Landesschwimmverbands mit Erfahrung auch auf nationaler Bühne. Da kamen einige Geschichten, die allgemein zu Erstaunen führten.
Interessant für viele dabei auch der Ausflug Richtung Masters, wo vieles im Wettkampfsport ähnlich und doch so anders ist als im Kinder- und Jugendbereich. Und wer jetzt denkt Masters sind alle Ü60, dem sei gesagt, dass international schon Master ist, wer sein 25. Lebensjahr vollendet hat. Der eine oder andere Anwesende fühlte sich da schon alt.
Manches war auch für die anwesenden Trainer neu – auch uns gelingt es nämlich nicht immer up-to-date zu sein, was die neuesten Schwimmregeln betrifft. So nehmen wir gerade auch zu den Wenden bei Rücken oder Brust einiges mit zurück ins Training. Nach gut 7 Stunden schwirrender Fakten für die „neuen“ Kampfrichter (auch wenn manch einer davon ein „alter Hase“ mit abgelaufener Lizenz war) und 3h Weiterbildung für die aktuell lizenzierten Kampfrichter wurden letztere verabschiedet und die „Neuen“ saßen mit gerunzelter Stirn und teils auch Aufregung vor einem rund 40 Seiten starken Multiple Choice Test als Prüfung des Erlernten – ohne Aufzeichnungen und doppelten Boden. Bis zu 10 Fehler durften gemacht werden, ohne in die gefürchtete „mündliche Nachprüfung“ zu müssen.
Ob es nun am guten Ausbilder lag oder einfach an den schlauen „Neuen“ – alle bestanden schlussendlich die Prüfung.
Jetzt heißt es sich am Becken in vier Übungseinsätzen zu bewähren und dann hat sich unser Kampfrichterpool wieder vergrößert.
Ein großer Dank geht an alle Eltern, die sich bereiterklärt haben, sich als Kampfrichter ausbilden zu lassen. Denn eines ist klar: ohne Kampfgericht kein Wettkampf, denn auch ehrenamtliche Kampfrichter sind wie überall Mangelware.
Text: Grit Kamann-Selbach – HSV 2002 Wernigerode